Psychotherapie


Wann ist es sinnvoll, eine Psychotherapie in Erwägung zu ziehen?

Wenn man ein großes Problem hat, dass man selber lösen kann, benötigt man keine Psychotherapie, und wenn man kleinere Probleme hat, die man nicht verringern, mit denen man aber leben kann, benötigt man sie ebenfalls nicht.

Wenn man jedoch Probleme hat, die so groß sind, dass sie die Lebensqualität massiv beeinträchtigen und man sie nicht alleine zu mindern vermag, dann sollte eine Psychotherapie in Erwägung gezogen werden.

Das Unbewusste und die Kindheit beeinflussen uns

Wer mit den folgenden Zitaten berühmter Dichter etwas anfangen kann, könnte eine tiefenpsychologische Psychotherapie in Erwägung ziehen:

„Jeder bekommt seine Kindheit über den Kopf gestülpt wie einen Eimer. Später erst zeigt sich, was darin war. Aber ein ganzes Leben lang rinnt das an uns herunter, da mag einer die Kleider oder auch Kostüme wechseln, wie er will“ (Heimito von Doderer: Ein Mord, den jeder begeht. München: Deutscher Taschenbuch Verlag 1986, S. 5).

„Zum Straucheln braucht’s doch nichts als Füße […]; denn jeder trägt den leid’gen Stein zum Anstoß in sich selbst“ (Heinrich von Kleist: Der zerbrochne Krug. Löwit Verlag, Wiesbaden o.J. [1972], S. 156).

„Wir sind gegen keine Fehler an andern intoleranter, als welche die Karikatur unsrer eigenen sind“ (Franz Grillparzer: Aphorismen (1819). In: Grillparzers Werke in 20 Bänden. Hg. von August Saurer, Bd. 15. J. G. Cotta‘sche Buchhandlung, Stuttgart 1892, S. 166).

Warum Individualpsychologie?

Die Individualpsychologie Alfred Adlers ist eine tiefenpsychologische Schule, die ihren Schwerpunkt auf Selbstwertprobleme legt. Begriffe wie „Minderwertigkeitsgefühl“, „Kompensation“ oder „Geltungs- und Machtstreben“ wurden von Alfred Adler geprägt und sind in den allgemeinen Sprachgebrauch eingegangen. Der bekannte Psychotherapeut Irvin D. Yalom äußert sich in entsprechender Weise:

„Seit vielen Jahren bitte ich die Mitglieder von T-Gruppen (dies sind keine Klienten, sondern hauptsächlich Medizinstudenten, Ärzte […]) bei einer ‚Top-Secret‘-Aufgabe mitzuwirken. Die Betreffenden werden aufgefordert, anonym auf einem Zettel ihr größtes Geheimnis zu notieren, das sie in der Gruppe auf keinen Fall preisgeben wollen. Die Geheimnisse, die auf diese Weise zu Papier gebracht werden, ähneln einander in erstaunlichem Maße, und einige Themen wiederholen sich ständig. Am häufigsten wird der tiefen Überzeugung Ausdruck gegeben, man sei generell unzulänglich […]. Als zweithäufigstes Geheimnis wird ein tiefes Gefühl der Entfremdung von anderen Menschen genannt – das Gefühl, man empfinde entgegen allem äußeren Anschein keine echte Liebe und Zuneigung einem anderen Menschen gegenüber und sei dazu auch gar nicht in der Lage. Am dritthäufigsten werden persönliche Geheimnisse sexueller Art genannt. Diese drei größten Sorgen, über die Nicht-Klienten berichten, sind identisch mit den wichtigsten Problembereichen von Menschen, die psychotherapeu­tische oder psychiatrische Hilfe benötigen. Fast ausnahmslos haben unsere Klienten Probleme mit ihrem Selbstwertgefühl und mit ihrer Fähigkeit, zu anderen Menschen in Beziehung zu treten“ (Irvin D. Yalom: Theorie und Praxis der Gruppenpsychotherapie. Ein Lehrbuch. Klett-Cotta, Stuttgart 2015, S. 30).

Kontakt:

Univ.-Prof. Mag. DDr. Bernd Rieken

Andreas Hofer-Zeile 17

2500 Baden bei Wien

E-Mail: bernd.rieken@univie.ac.at

Telefon: 02252 86165

Weitere Informationen:

Parkplätze: direkt vorm Haus, keine Kurzparkzone.

Öffentliche Anbindung: ÖBB-Bahnhof Baden (1,8 km); Endstelle Baden Josefsplatz der Lokalbahn Wien–Baden (1 km); Bushaltestelle Mozartstraße der Stadtbus-Linie B (300 m).

Sonstiges:

FFP2-Maskenpflicht im gesamten Bereich der Ordination.

Die Psychotherapie findet im Liegen auf der Couch oder im Sitzen statt. In begründeten Fällen bzw. ausnahmsweise ist auch Psychotherapie über Skype möglich.

Absageregelung: 48 Stunden.